Fenster einstellen – In 5 Schritten das Fenster richtig eingestellt
Kategorie: AnleitungenFenster einstellen lassen – hier finden Sie Ansprechpartner
Es gibt zahlreiche Unternehmen, die sich auf das Segment „Fenster“ und somit auch Fenster einstellen spezialisiert haben. Sie führen Firmenbezeichnungen wie Fenstertechnik, Fensterbau und Fenstermontage. Darüber hinaus können Sie Unternehmen ansprechen, die sich den Themen Sonnenschutz und Bauelemente widmen.
Auch Schreiner, Tischler und Schlosser erweisen sich durchaus als kompetente Ansprechpartner, sofern der Fensterbau und/oder die Fenstermontage zu ihrem Arbeitsgebiet gehört.
Fenster einstellen lassen – diese Kosten kommen auf Sie zu
Manche branchenspezifische Unternehmen bieten eine vollständige Fensterwartung an. In dieser Wartung ist das Einstellen der Fenster in der Regel inbegriffen. Andere offerieren das Fenster einstellen als separate Dienstleistung. Die Kosten können dabei sehr variieren. Beispiele:
– Das Unternehmen nennt Ihnen einen Stundensatz. Dieser beträgt beispielsweise 48,00 Euro. Für die Fenstereinstellung geht das Unternehmen von zehn Minuten pro Fenster aus. Damit zahlen Sie pro Fenster 8,00 EUR – sofern der Fachmann mit dem veranschlagten Zeitaufwand hinkommt.
– Ein anderes Unternehmen nennt Ihnen einen Fixpreis pro Fenster oder Fensterflügel. Diese Festpreise sind unterschiedlich und bewegen sich im Schnitt zwischen 10,00 Euro und 16,00 Euro. Im Preis inbegriffen ist oft nicht nur das Einstellen der Fenster, sondern auch das Ölen der Beschläge.
Sie möchten Ihr Fenster selber einstellen? Eine Anleitung für Sie
Bei modernen Fenstermodellen können Sie diese selbst einstellen. Wir haben Ihnen hier eine ausführliche Anleitung zusammengestellt:
Schritt 1:
Überprüfen Sie, welches Werkzeug Sie benötigen. Welche Größe müssen die Inbusschlüssel haben? Benötigen Sie Kreuz- oder Schlitz-Schraubendreher? Im nächsten Absatz informieren wir Sie genauer darüber, was Sie zum Fenster einstellen für Werkzeug und weitere Hilfsmittel zur Hand haben sollten.
Schritt 2:
Schauen Sie sich die Mechanik Ihres Fensters an. Moderne Fenster weisen nicht nur eine Dreh-, sondern zusätzlich eine Kippfunktion auf. Prüfen Sie folgende Bestandteile des einzustellenden Fensters sorgfältig:
– den Griff: Auf der Seite des Fenstergriffs befindet sich der Schließzapfen. Damit öffnen, schließen und kippen Sie Ihr Fenster.
– das Ecklager: Es befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite vom Griff im unteren Bereich.
– das Scherenlager: Dieses finden Sie ebenfalls gegenüber vom Griff, allerdings im oberen Bereich.
– der Pilz- oder Verschlusszapfen: Bei herkömmlichen Fenstermodellen befinden sich diese Zapfen auf der Seite des Griffs. Haben Sie ein so genanntes Sicherheitsfenster, können diese Zapfen sich auch auf unterschiedlichen Seiten angebracht sein.
Schritt 3:
Prüfen Sie die Art Ihres Fensters. In dieser Anleitung geht es ausschließlich um die Einstellung moderner Modelle, die in der Regel mit bestimmten Elementen wie Eck- und Scherenlager versehen sind. Sind Ihre Fenster älterer Natur, empfehlen wir Ihnen, Fachpersonal mit dem Einstellen zu beauftragen.
Prüfen Sie daher zunächst, ob Ihre Fenster sich justieren lassen, also die entsprechenden Elemente aufweisen. Sie erkennen diese Justierungselemente ganz leicht an den Abdeckkappen, die sich gegenüber der Griffseite befinden.
Hinweis: Es spielt keine Rolle, aus welchem Material Ihre Fenster gefertigt sind. Diese Anleitung können Sie für Fenster aus Kunststoff ebenso verwenden wie für Fenster aus Holz oder Aluminium.
Schritt 4:
Wenn das Fenster schlecht im Rahmen sitzt, können Sie es in vier Varianten einstellen:
– die diagonale Einstellung der Flügel
– die parallel-seitliche Einstellung
– die parallele Einstellung der Höhe
– die Einstellung des Anpressdrucks
Bei manchen Fenster müssen Sie nur einen Teil der Einstell-Methoden anwenden. Dies ergibt sich jeweils aus dem „Problemverhalten“ des Fensters. Manche Einstellungen sind grundsätzlich notwendig, andere unterscheiden sich je nach Situation. Häufig läuft das Einstellen der Fenster nach einem ähnlichen Schema ab. Folgende Arbeitsschritte sollten Sie daher jedes Mal ausführen:
– Suchen Sie das tatsächliche Problem: Wo dringt Zugluft ein? An welcher Stelle klemmt das Fenster?
– Messen Sie den Abstand zwischen Flügel und Rahmen. Besonders der Abstand zwischen den Problemstellen und den jeweils gegenüberliegenden Punkten ist relevant. Klemmt es oben am Rahmen, messen Sie die Distanz zwischen Flügel und Rahmen sowohl oben als auch unten aus.
– Hinter den Abdeckkappen an Eck- und Scherenlager befinden sich die Stellschrauben. Lösen Sie die Kappen, damit Sie beim Fenster justieren direkten Zugriff darauf haben.
Mögliche Probleme:
Problem 1: Die Fensterflügel hängen schief
Fensterelemente, die nicht parallel verlaufen, können Sie über das Scherenlager einstellen. Drehen Sie die zugehörige Einstellschraube im Uhrzeigersinn, heben Sie den Fensterflügel an. Drehen Sie die Schraube in die entgegengesetzte Richtung, senken Sie den Flügel ab. Nach dem Scherenlager einstellen sollten sich Flügel und Rahmen parallel zueinander befinden.
Problem 2: Das Fenster klemmt seitlich
Um den Fensterflügel seitlich einzustellen, müssen Sie sowohl das Ecklager als auch das Scherenlager einstellen. Drehen Sie im Scherenlager im Uhrzeigersinn und im Ecklager entgegengesetzt, bewegen Sie das Fenster in Richtung der Scharniere. Umgekehrte Drehrichtungen kehren auch die Bewegungsrichtung des Fensters um, nämlich in Richtung des Griffs.
Achten Sie darauf, dass es nicht zu einer Überkorrektur kommt, und prüfen Sie nach dem Justieren, ob sich das Fenster leicht öffnen lässt und es nicht an der anderen Seite klemmt.
Problem 3: Der Flügel hängt zu hoch oder zu tief im Rahmen
Stellen Sie fest, wie groß der Abstand auf beiden Seiten sein muss, damit der Fensterflügel zentral ausgerichtet im Rahmen hängt. Drehen Sie die Ecklager-Schraube gegen den Uhrzeigersinn, um den Flügel abzusenken. Mit der entgegengesetzten Drehung heben Sie ihn an. Ist die richtige Höhe erreicht, können Sie die Schraube im Scherenlager einstellen, bis der Fensterflügel gerade ausgerichtet ist.
Hinweis: Verwenden Sie Unterlegscheiben zum Fenster justieren. Sie sind ein bequemes Hilfsmittel.
Problem 4: Der Anpressdruck ist nicht korrekt
Der Fensterflügel hängt mittig im Rahmen, dennoch dringt Zugluft ein. Oder Sie empfinden das Öffnen des Fensters als leicht, während Sie zum Schließen einen größeren Kraftaufwand benötigen. Hier ist der Anpressdruck das Problem: Sie müssen die Zapfen einstellen.
Suchen Sie am Fenster die Schließzapfen. Bei gängigen Modellen befinden sie sich auf der Seite des Griffs. Haben Sie ein Sicherheitsfenster, sind sie möglicherweise auch auf der Scharnierseite angebracht. Ziehen Sie den Schließzapfen heraus und drehen Sie ihn in die gewünschte Richtung. Damit können Sie den Druck des Flügels am Rahmen reduzieren oder erhöhen. Prüfen Sie nach dem Zapfen einstellen, ob der Anpressdruck korrekt ist. Sie sollten das Fenster ohne großen Kraftaufwand schließen und öffnen können. Das gilt auch für die Kippfunktion. Gleichzeitig muss das Fenster über die Dichtung sicher mit dem Rahmen abschließen.
Schritt 5:
Wenn Sie Ihre Fenster regelmäßig justieren, benötigen Sie keine Handwerker, die diese Arbeiten für Sie ausführen. Prüfen Sie in gewissen Abständen, ob eine Fensterjustage notwendig ist. Grundsätzlich werden Sie lediglich die Scherenlager und Zapfen einstellen müssen.
Tipp: Die gleichen Arbeitsschritte eignen sich auch zum Scherenlager und Zapfen einstellen an Balkon- und Terrassentüren.
Fenster einstellen: Dieses Werkzeug benötigen Sie
Zum Fenster einstellen ist besonderes Werkzeug nötig – so die Aussage von Fachfirmen, Anbietern und Handwerkern. Der Fachhandel bietet spezielles Werkzeug an. So finden Sie zum Beispiel zum Scherenlager einstellen Multifunktionsschlüssel, die für sämtliche Fenstervarianten verwendbar sind. Das gleiche gilt fürs Zapfen einstellen. Diese Werkzeuge sind zum Teil recht hochpreisig. Bevor Sie viel Geld investieren, prüfen Sie die Stellschrauben an Ihren Fenstern, ob Sie diese Werkzeuge tatsächlich benötigen. Bei gängigen Modellen reichen in der Regel Inbusschlüssel und Schraubendreher in passenden Größen, mit denen Sie Zapfen und Scherenlager einstellen können.
Darüber hinaus benötigen Sie ein Maßband oder einen Zollstock, um gegebenenfalls die Abstände ausmessen zu können. Um die oberen Zapfen einstellen zu können, sollten Sie eine Leiter oder einen sicheren Tritt verwenden.
Vermieter oder Mieter: Wer ist zuständig für das Fenster einstellen?
Wenn Sie zur Miete wohnen, stellt sich die Frage, ob Ihr Vermieter oder Sie als Mieter dafür zuständig sind, die Fenster einstellen zu lassen. Prüfen Sie die Kleinreparaturklausel in Ihrem Mietvertrag. In vielen Verträgen ist geregelt, dass Mieter die so genannten Kleinreparaturen selbst bezahlen müssen. Von Gesetzes wegen gehören Bagatellschäden und die dafür notwendigen Kleinreparaturen zu den Instandhaltungspflichten. Und diese hat laut Bundesgerichtshof der Vermieter zu tragen.
– Ihr Vermieter ist nicht berechtigt, Sie zum Fenster einstellen zu verpflichten. Lediglich für die entstandenen Kosten kann er Sie zur Kasse bitten.
– Die entstandenen Schäden dürfen sich nur auf solche Teile beschränken, die Sie als Mieter häufig nutzen. Dazu gehören auch die Fenster.
– Im Mietvertrag muss die Höhe der zu übernehmenden Kosten für den Einzelfall geregelt sein, zum Beispiel 75,00 Euro für das Fenster einstellen. Auch muss der Vermieter eine Obergrenze für die Gesamtsumme pro Jahr angeben, beispielsweise 200,00 Euro. Dabei handelt es sich um Grenzen, nicht um Selbstbeteiligungen!
– Eine anteilige Kostenübernahme darf der Vermieter mit Ihnen nicht vereinbaren. Kostet das Fenster einstellen 150,00 Euro, darf er von Ihnen nicht die vereinbarten 75,00 Euro verlangen. Solche Klauseln sind nicht zulässig.
Davon, dass Sie als Mieter die Fenster selbst justieren, ist abzuraten. Bei den Fenster handelt es sich um das Eigentum Ihres Vermieters, das Sie keinesfalls beschädigen sollten. Selbst wenn Sie sich damit auskennen und für das Fenster einstellen geeignetes Werkzeug verwenden, kann er Schadensersatz verlangen, falls Sie Schäden verursacht haben.
Fenster justieren: Das ist im Sommer und Winter jeweils zu beachten
Tatsächlich haben auch Fenster mit Kunststoffrahmen beim Anpressdruck einen Sommer- und Winter-Modus. Diesen können Sie der Jahreszeit entsprechend optimieren. Im warmen bis heißen Sommer sollten Sie den Anpressdruck reduzieren. So schonen Sie die Gummidichtungen. Im Winter darf keine Kälte hereinkommen, also sollten Sie den Anpressdruck zur kalten Jahreszeit erhöhen.
Prüfen Sie zeitnah vor dem Winter, ob Kälte trotz des geschlossenen Fensters eindringen kann. Gehen Sie sorgfältig vor und öffnen und schließen Sie die Fenster mehrfach sowohl über die Dreh- als auch über die Kippfunktion.
Fenster sind justiert und trotzdem undicht – was ist zu tun?
Bei Fensterdichtungen handelt es sich um Verschleißteile. Sie werden spröde und reißen oder sie reiben sich im Laufe der Zeit ab. Da hilft auch das Fenster justieren nicht abschließend weiter.
Verwenden Sie am besten hochwertige Gummidichtungen. Diese erhalten Sie passgenau im Baumarkt. Hat Ihr Fenster keine der gängigen Dichtungen, nehmen Sie Kinderknete und formen Sie eine kleine Rolle. Schützen Sie diese mit Frischhaltefolie und klemmen das Ganze zwischen Fensterflügel und Rahmen. Schließen Sie das Fenster vorsichtig. Nach dem Öffnen nehmen Sie Behelfsdichtung heraus. Sie haben jetzt den idealen Abdruck für die Rahmendichtung. Auch hier finden Sie noch einmal eine ausführliche Anleitung zum Thema Fenster abdichten.
Wichtige Tipps: Sichern Sie Ihre Fenster gegen Einbruch
Einbrecher hebeln ungesicherte Fenster mit einfachsten Hilfsmitteln auf – sogar per Kippfunktion geöffnete Fenster. Machen Sie es potenziellen Einbrechern daher so schwer wie möglich mit den passenden Fenstersicherungen.
– Wechseln Sie herkömmlich Roll- und Rundzapfen gegen drehbare Rundzapfen oder besser noch gegen Pilzzapfen aus.
– Achten Sie darauf, dass der Fensterrahmen fest mit dem Mauerwerk verbunden ist.
– Sichern Sie Ihre Fenster gegebenenfalls mit hochwertigen Nachrüstprodukten und verstärken Sie die Standardbeschläge durch zusätzliche Sicherungen.
– Lassen Sie von Profis einen Fensteralarm installieren. Es gibt inzwischen sehr hochwertige Modelle, die ohne Bohren fixiert werden können.
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